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  1. 2009/03/14
    [marx] Macherey,08) Thèses sur Feuerbach
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  2. 2009/03/14
    [marx] Thesen über Feuerbach
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[marx] Macherey,08) Thèses sur Feuerbach

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[marx] Thesen über Feuerbach

a d   F e u e r b a c h
[Thesen über Feuerbach]
Frühjahr 1845

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ad Feuerbach

  1
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Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus (den Feuerbachschen mit eingerechnet) ist, dass der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objects oder der Anschauung gefasst wird; nicht aber als sinnlich menschliche Thätigkeit, Praxis; nicht subjectiv. Daher die thätige Seite abstract im Gegensatz zu dem Materialismus von dem Idealismus - der natürlich die wirkliche, sinnliche Thätigkeit als solche nicht kennt - entwickelt. Feuerbach will sinnliche - von den Gedankenobjecten wirklich unterschiedene Objecte: aber er fasst die menschliche Thätigkeit selbst nicht als gegenständliche Thätigkeit. Er betrachtet daher im «Wesen des Christenthums» nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig jüdischen Erscheinungsform gefasst und fixirt wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der «revolutionären», der «praktisch-kritischen» Thätigkeit.

  2
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Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme - ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muss der Mensch die Wahrheit, i. e.. Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens - das von der Praxis isolirt ist - ist eine rein scholastische Frage.

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Die materialistische Lehre von der Veränderung der Umstände und der Erziehung vergisst, dass die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muss. Sie muss daher die Gesellschaft in zwei Theile - von denen der eine über ihr erhaben ist - sondiren.
Das Zusammenfallen des Ändern[s] der Umstände und der menschlichen Thätigkeit oder Selbstveränderung kann nur als revolutionäre Praxis gefasst und rationell verstanden werden.

  4
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Feuerbach geht von dem Factum der religiösen Selbstentfremdung, der Verdopplung der Welt in eine religiöse und eine weltliche aus. Seine Arbeit besteht darin, die religiöse Welt in ihre weltliche Grundlage aufzulösen. Aber dass die weltliche Grundlage sich von sich selbst abhebt und sich ein selbständiges Reich in den Wolken fixirt, ist nur aus der Selbstzerrissenheit und Sichselbstwidersprechen dieser weltlichen Grundlage zu erklären. Diese selbst muss also in sich selbst sowohl in ihrem Widerspruch verstanden als praktisch revolutionirt werden. Also nachdem z. B. die irdische Familie als das Geheimniss der heiligen Familie entdeckt ist, muss nun erstere selbst theoretisch und praktisch vernichtet werden.

  5
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Feuerbach, mit dem abstracten Denken nicht zufrieden, will die Anschauung; aber er fasst die Sinnlichkeit nicht als praktische menschlich-sinnliche Thätigkeit.

  6
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Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstractum. In seiner Wirklichkeit ist es das ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Feuerbach, der auf die Kritik dieses wirklichen Wesens nicht eingeht, ist daher gezwungen:
1. von dem geschichtlichen Verlauf zu abstrahieren und das religiöse Gemüt für sich zu fixiren und ein abstract - isolirt - menschliches Individuum vorauszusetzen.
2. Das Wesen kann daher nur als «Gattung», als innere, stumme, die vielen Individuen natürlich verbindende Allgemeinheit gefasst werden.

  7
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Feuerbach sieht daher nicht, dass das «religiöse Gemüth» selbst ein gesellschaftliches Product ist und dass das abstracte Individuum, das er analysirt, einer bestimmten Gesellschaftsform angehört.

  8
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Alles gesellschaftliche Leben ist wesentlich praktisch. Alle Mysterien, welche die Theorie zum Mysticism[us] veranlassen, finden ihre rationelle Lösung in der menschlichen Praxis und im Begreifen dieser Praxis.

  9
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Das Höchste, wozu der anschauende Materialismus kommt, d. h. der Materialismus, der die Sinnlichkeit nicht als praktische Thätigkeit begreift, ist die Anschauung der einzelnen Individuen und der bürgerlichen Gesellschaft.

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Der Standpunkt des alten Materialismus ist die bürgerliche Gesellschaft; der Standpunkt des neuen die menschliche Gesellschaft oder die gesellschaftliche Menschheit.

  11
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Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretirt, es kömmt drauf an, sie zu verändern.



 

 

 

D e r   A u t o r
Karl Marx wird 1818 in Trier geboren. 1824 tritt die jüdische Familie zum Protestantismus über. Ab 1835 studiert Marx in Bonn und ab 1836 in Berlin Jura, später unter dem Einfluß Hegels Philosophie und Geschichte. Er promoviert 1841 in Jena. 1842/43 ist er Redakteur bei der «Rheinischen Zeitung». Nach der Heirat mit Jenny von Wetphalen geht er nach Paris, wo er 1844 zusammen mit Arnold Ruge die «Deutsch-Französischen Jahrbücher» herausgibt. Auf Anregung von Friedrich Engels beschäftigt er sich mit dem ökonomischen Werk von Adam Smith und David Ricardo und studiert die Theorien der Frühsozialisten. Gemeinsam mit Engels setzt er sich in der «Heiligen Familie» und der «Deutschen Ideologie» mit den Linksheglianern und den Theorien Feuerbachs auseinander und veröffentlicht mit Engels 1848 das «Kommunistische Manifest». Im gleichen Jahr gibt er in Köln die «Neue Rheinische Zeitung» heraus. Nach deren Verbot geht er 1849 nach London ins Exil. Hier entstehen unter schwierigen Lebensbedingungen seine ökonomischen Hauptschriften. In zahlreichen politischen Schriften und Artikeln beeinflußt er in den folgenden Jahren maßgeblich die sich entwickelnde Arbeiterbewegung. 1883 stirbt er im Exil in London.




 
 
 
D a s   W e r k
 
 
Betrachtung eines Jünglings bei der Wahl eines Berufs (Abituraufsatz 1835)
An principatus Augusti merito inter feliciores
reipublicae Romanae aetates numeretur?
 (Lateinabitur 1835)
De Hemsterhusii moribus (Lateinabitur 1835)
Gedichte (1835/39)
Oulanem. Trauerspiel (Fragment 1837)
Scorpion und Felix. Humoristischer Roman (Fragment 1837)
Brief an den Vater (1837)
Volksliedersammlung (1839)
Über die Differenz der Demokritischen
und Epikureischen Naturphilosophie (Dissertation 1841)
Kritik des Hegelschen Staatsrechts (1843)
Die Judenfrage (1843)
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie (1843/44)
Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844)
Die Heilige Familie (zusammen mit Engels 1845)
ad Feuerbach [Thesen über Feuerbach] (1845)
Die deutsche Ideologie (zusammen mit Engels 1846)
La misère de la philosophie (1847)
Manifest der Kommunistischen Partei (zusammen mit Engels 1848)
Rede vor den Kölner Geschworenen (1849)
Lohnarbeit und Kapital (1849)
Die Klassenkämpfe in Frankreich (1850)
Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (1852)
On British elections and parties (1852)
Über den Kommunistenprozeß zu Köln (1852)
On China and India (1859)
Zur Kritik der politischen Ökonomie (1859)
The civil war in the United States (1861)
Inauguraladresse der Internationalen Arbeiterassoziation (1864)
Lohn, Preis, Profit (1865)
Das Kapital (1. Band) (1867)
Das Kapital (1. Band) (2. veränderte Auflage 1873) nach der Internet-Ausgabe von Michio Akama
Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei (Kritik des Gothaer Programms) (1875)
Das Kapital (2. Band) (posthum 1885)
Das Kapital (3. Band) (posthum 1894)

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